Nr.122: Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt – Worldbuilding in Brettspielen

Klar ist das relativ einfach, wenn die „Welt“ im Spiel eh nur aus dem Bild auf der Spielschachtel besteht, aber sobald man immersive Welten will, muss man schon etwas mehr dafür tun. Welche Methoden des Worldbuildings wir in Spielen ausgemacht haben, besprechen wir in dieser Folge.

Bei den Medien gibt es diesmal die Serien Lockwood & Co., Die Legenden von Vox Machina und Guardians of Justice sowie den Film Malignant und das Computerspiel HiFi Rush.

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2 Kommentare zu „Nr.122: Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt – Worldbuilding in Brettspielen

  1. Hallo zusammen, ich hab mal eine allgemeine Frage zu eurem Podcast, weil das Thema immer wieder aufkam (nicht jetzt in dieser Folge, aber irgendwie passt die Frage auch zu dem Titel der Folge). Immer wieder wurden die Spiele von Alexander Pfister als rassischtisch tituliert (und daher Spiele von grundsätzlich abgelehnt werden). Ich muss zugeben, dass ich noch nie ein Spiel von ihm gespielt habe und das Thema von Mombasa auch wirklich ekelhaft finde und ich deshalb auch schon gar keine Lust auf dieses Spiel habe (auf Great Western Trail schon).
    Aber was ich mich die ganze Zeit frage: Wird da nicht mit zwei verschiedenen Maßstäben gemessen, wenn es um H.P. Lovecraft geht? Ich mein, der Kerl war ein ganz übler rechter Rassist und auch seine Werke kann man, ohne viel zu verdrehen, sehr leicht rassistisch interpretieren. Warum ist das eine okay und das andere nicht? Müsste man nicht beides ähnlich kritisch sehen?
    Und jetzt will ich gar nicht damit anfangen, dass in der Fantasy-Welt sowieso sehr viel arg „konservatives“ Gedankengut herrscht…
    Naja, nur so eine Überlegung, die mir immer wieder durch den Kopf gegangen ist.
    Viele Grüße
    Josh

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    1. Huhu!
      Sorry, dass ich erst jetzt antworte.
      Im Gegensatz zu Spielen von Pfister gibt es keine Spiele von H.P. Lovecraft UND es gibt auch keine Spiele auf Basis von H.P. Lovecraft. Das was wir an Cthulhu-Spielen haben ist regelmäßig auf der Basis der Welt des Call of Cthulhu-Rollenspiels, welches wieder auf der Neuinterpretation bzw. Umschöpfung des Mythos von August Derleth fußt. Hier gibt es die rassistischen Motive von Lovecraft nicht mehr (wobei der Rassismus Lovecrafts auch eher ein Klassismus ist, da er zwar gerne Farbige oder „Mulatten“ negativ konnotiert, dies aber im gleichen Atemzug mit skandinavischen Hafenarbeitern oder einheimischen Hinterweltlern auch macht. Hier geht es also vor allem um eine Abwertung des Prekariats). Ich gebe zu, dass ich ein reinrassiges (no pun intended) Lovecraft-Spiel auch nicht spielen wollen würde. Entsprechend gibt es sowohl im Rollen- als auch im Brettspiel keine entsprechenden Stereotypen mehr (sondern einen sehr diversen „Cast“ z.B. bei den Arkham Files-Spielen oder Ceath May Die. Ein weiterer Unterschied ist, dass Lovecraft seine Werke in den 20ern des 20. Jhdts. schrieb, wo weißer Überlegenheitsdünkel wenn auch nicht allgemein so doch zumindest weit verbreitet war (was das Konzept als solches natürlich nicht besser macht), während Pfister seinen rassistischen Dreck halt im 21. Jhdt. verbreitet. Von daher ist da m.E. kein Messen mit zweierlei Maß gegeben, sondern es sind halt unterschiedliche Dinge.

      Bis denn

      Dirk

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